Der Mannheimer AfD-Vorsitzende Rüdiger Ernst verpasste zunächst ganz knapp den Einzug in den Gemeinderat – und wurde dann doch binnen weniger Monate Stadtrat, als Nachrücker für den schwer erkrankten Rainer Huchthausen. Rechtzeitig zu den Haushaltsberatungen konnte er den AfD-Positionen zu den Themen Integration, Verkehr, Sicherheit und Sauberkeit Gehör verschaffen. Jetzt vertritt er als verkehrspolitischer Sprecher die AfD-Fraktion in den Ausschüssen für Umwelt und Technik, Technische Betriebe sowie Wirtschaft, Arbeit und Soziales.
Der Start in seine neue Tätigkeit fiel Stadtrat Ernst leicht, schließlich war er bereits federführend am Erstellen des Kommunalwahlprogramms der Mannheimer AfD beteiligt. Auch im Rahmen seines erfolgreich abgeschlossenen Lehramtsstudiums in den Fächern Politik, Geschichte und Geographie hat er sich intensiv mit kommunal- und verkehrspolitischen Themen befasst. Seine Expertise hält er seither auf dem neuesten Stand durch das Studium der neuesten Fachliteratur und bringt sie in die Ratsdebatte ein.
Erschreckend findet er die Gleichgültigkeit der grün-rot-roten Stadtratsmehrheit gegenüber dem Verfall der Infrastruktur. Die Anträge der AfD-Fraktion, endlich die Mittel für die Sanierung der kaputten Straßen massiv zu erhöhen, wurden kommentarlos abgelehnt. „Für jeden Unsinn wie für die Genderprojekte oder die Subventionierung von Lastenfahrrädern hat die linke Stadtratsmehrheit Geld, nur nicht für die Reparatur von Straßen und Radwegen“, meint der passionierte Radfahrer, der aber auch multimodal mit dem Auto unterwegs ist, wenn es besser passt. Gerade die Corona-Seuche habe gezeigt, dass mit dem System des motorisierten Individualverkehrs ein leistungsfähiges System vorhanden ist, das eine hygienische und wirtschaftliche Katastrophe abgefangen habe.
Auch die Untätigkeit der Stadt in Sachen dritte Rheinquerung findet er grob fahrlässig. Eine Tunnellösung bei Altrip wäre zwar teuer, aber eine dringend notwendige Jahrhundert-Investition in die Infrastruktur, von der die Innenstadtbewohner, die Berufspendler und die regionale Wirtschaft enorm profitieren würden.
Der Sohn einer heimatvertriebenen Deutschböhmin und eines Norddeutschen wuchs im Schwarzwald auf und kam zum Studium an unsere Universität, inzwischen ist der Schwarzwaldbub ein glühender Mannheimer Lokalpatriot. Was wünscht er sich für die Zukunft unserer Stadt? Natürlich mehr Sauberkeit und dass die Stadt sich mehr zu ihrer ruhmreichen Vergangenheit als europäische Kulturmetropole bekennt: „Mein Wunsch wäre ein historisierender Wiederaufbau des Alten Kaufhauses an der Stelle des hässlichen Stadthauses.“