Sariyildiz sieht Bringschuld
Unbeeindruckt von den jüngsten Veröffentlichungen zeigt sich die Mannheimer Deutsch-Türkin Nihal Sariyildiz. Die 47-jährige Küchendesignerin ist in der Türkei geboren und kam als Zehnjährige mit ihrer Familie nach Deutschland. Vor drei Jahren wurde sie Mitglied der AfD. Dort ist sie auch als Beisitzerin im Mannheimer Kreisverband tätig und wurde 2022 bei der Aufstellung der Liste für den Gemeinderat auf Platz 7 gewählt. „Als Frau mit türkischen Wurzeln weiß ich, dass einige Ausländer nicht viel von Frauenrechten halten, das dürfen wir als Land nicht hinnehmen“, erklärt Sariyildiz ihre Motivation für ihr Engagement in der AfD. Die Missstände im Land seien nicht übersehbar, klagt sie, daher wünsche sie sich „jenes Deutschland zurück“, in das sie als Kind eingewandert war.
Sariyildiz’ aus der Türkei eingewanderter Vater habe ihr früh beigebracht, dass Tugenden wie Fleiß und Gründlichkeit die deutsche Bevölkerung auszeichnen und der Schlüssel zum Erfolg seien. „Das habe ich verinnerlicht“, sagt sie. Für sie sei die AfD die einzige Partei, die Probleme klar benenne und in der Lage sei, den politischen Kurs der Regierung zu korrigieren. Was denkt sie als Migrantin über das von der Rechercheplattform Correctiv veröffentlichte Geheimtreffen? „Die hysterische Debatte über das angebliche Geheimtreffen ist der durchschaubare Versuch, meine Partei zu diskreditieren“, sagt Sariyildiz.
Angst um die Zukunft integrierter Migranten habe sie nicht. Ihr politisches Engagement bei der AfD werde sie auch nach den Enthüllungen fortsetzen, denn Integration – so Sariyildiz – sei eine Bringschuld, die Zuwanderer zu leisten hätten.
Quelle: Dieser Artikel erschien zuerst im Mannheimer Morgen vom 23.01.2024