Sehr geehrter Herr Kolhoff,\r
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ich gratuliere Ihnen. Es war eine olympische Leistung, unter einer ebenerdig liegenden Limbostange des journalistischen Niveaus aufrecht mit geschwellter Brust durchzutanzen. Ihre Mannheimer Kollegen haben die Messlatte sehr tief gelegt, so unterirdisch, dass andere Kollegen einer Journalie, die sich normalerweise gegenseitig kein Auge aushackt, den Mannheimer Morgen massiv für nicht richtig zitierte Interviews bzw. in den Mund gelegte Aussagen als“ journalistisch fragwürdig“ abgewatscht haben („Schießbefehl“ und „NPD-Pakt“) . Sie können sogar Anbetracht mancher Darstellungen die Formulierung „ Lügenpresse“ nachvollziehen. Statt darüber nachzudenken, warum man selbst in den eigenen Reihen den Eindruck gewinnt, in der Dudenstrasse sei man kontinuierlich auf dem Weg nach Süden, setzen Sie einen neuen journalistischen Tiefpunkt, der vor Arroganz nur so trieft.\r
Sie sprechen bezüglich der vergangenen Landtagswahl vom „Enttäuschten Drittel der Gesellschaft“, das schon immer da gewesen sei. Es seien u.a „die Rückständigen, die nicht oder nicht mehr mitkommen mit Veränderungen oder die Angst vor ihnen haben.“, die aus Protest gewählt hätten wie sie gewählt haben. (
Hier)\r
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Solange diese anonyme Masse nicht aufmüpfig ist und nicht auffällt, war für Sie alles gut. Sie stört einzig die Tatsache, dass dieses Drittel jetzt sichtbar wurde, mitreden will, von seinem Wahlrecht Gebrauch gemacht hat und nicht mehr schweigt.\r
Auf die Idee, sich mit den Menschen zu befassen oder den Grund der Enttäuschung zu recherchieren, kommen Sie gar nicht. Mit dem Kopf im Sand, die Realität ausgeblendet, stellen Sie sich über die Betroffenen, indem Sie diese als rückständig oder primitiv darstellen und ausgrenzen, um sie weiter zu ignorieren.\r
Alles gut im Staate Mutti, nur ein paar Vollidioten haben falsch gewählt, aber die haben kein akzeptables Niveau und sind deswegen nicht ernst zu nehmen.\r
Eine solch überhebliche Geisteshaltung ist bezeichnend und bereitet den Boden für die Aussagen aus Reihen der Grünen, dass Mecklenburg Vorpommern „das am dümmsten besiedelte Land“ sei. (Twitter-Aussage des ehemaligen Landtagsabgeordneten der Grünen, Daniel Mack). Die Menschen sind bei weitem nicht so dumm, wie sie von Ihrem Berufstand gemacht und beschrieben werden. Sie informieren sich sehr wohl, allerdings seltener aus dem Mannheimer Morgen und verstehen deswegen nur zu gut, was hier gespielt wird.\r
Sie sehen eine Endlosschleife an gebetsmühlenartig heruntergebeteten Nationalismusunterstellungen gegenüber der AfD, die nicht deswegen wahr werden, weil man sie zum 88. Mal wiederholt.\r
Sie lesen das Ergebnis einer unvollständigen Recherche: Die AfD hat nämlich ein Programm für Deutschland auch wenn Sie das Gegenteil behaupten. Man kann es über die Startseite der AfD - Homepage einsehen und herunterladen, das bekommt sogar mein 4 jähriger Neffe hin. Mühen Sie sich nicht, ich schenke Ihnen eins. Das 189 - seitige Exemplar sollte bereits auf dem Weg in die Redaktionsräume sein. Studieren Sie es und lassen die einige Mannheimer Kollegen rein schauen, die haben auch Defizite.\r
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Robert Schmidt\r
Sprecher AfD Mannheim
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