Regierungshandeln bedroht Bildungsstandort Baden – Württemberg
Sonne – Ferien – Arbeitsamt. Für rund 9000 Lehrkräfte beginnen die Sommerferien mit einem Gang zum Arbeitsamt und dem mühsamen Ausfüllen des Antrages auf Hartz IV. Was für die einen Erholung, Entspannung und Freude bedeutet, heißt für viele Lehrer in Baden-Württemberg Arbeitslosigkeit, Stress und sozialer Abstieg. Aus der staatlichen Fürsorgepflicht ist ein Drama erster Güte geworden, das sich alljährlich wiederholt. Der Bildungsstandort Baden Württemberg wird nachhaltig geschwächt und höchst unattraktiv für junge Lehrer. Ein solches Gebaren wirkt abschreckend auf Lehramtsstudenten oder bestärkt den Entschluss, in andere Bundesländer abzuwandern.
Gleichgültig wie bunt Baden-Württemberg in der Vergangenheit regiert wurde ob Schwarz-Gelb, Grün-Rot oder jetzt Grün-Schwarz, es ist stets das gleiche Trauerspiel: Vor den Wahlen wurden großspurig Verbesserungen und Abhilfen versprochen und nach der Wahl der Gang zum Jobcenter garantiert, um dem Land die Kosten der Weiterbeschäftigung zu sparen. Doch mehr als ein bilanzieller Taschenspielertrick ist das nicht. Während die Bildungskasse entlastet wird, wird die Sozialkasse belastet. Letztendlich zahlt der Steuerzahler ohnehin. Wer gute Bildung will, mussdafür eben auch bereit sein, den nötigen Personalbestand zu finanzieren. Es ist nur eine Frage der Priorität. Einsparungsmöglichkeiten gibt es ausreichend, wenn nicht für alle Herren Länder, sondern hier investiert wird. Auch kann die Landesregierung mit Gutem Beispiel voran gehen während der Sommerpause auf ihre Bezüge verzichten.
Die für das Desaster verantwortliche Bildungsministerin Eisenmann schwingt sich auf, Spitzenkandidatin der CDU zu werden. Sie ist in der Pflicht und muss dafür gerade stehen.