Am Mittwoch den 17. Juni 1953 erhoben sich ausgelöst von Festsetzung einer Erhöhung der Arbeitsnormen (Arbeitszeit) die Bürger der DDR gegen die Willkürherrschaft des Regimes der Sozialistischen Einheitspartei (SED). Schnell wurde daraus ein Volksaufstand gegen den beschleunigten Aufbau des Sozialismus sowjetischer Prägung. Die Unzufriedenheit der Arbeiter und die Ignoranz der DDR Sozialisten gegenüber deren Lebensgrundlagen trieb die Menschen scharenweise zu einem friedlichen Protest auf die Straße. Dieser wurde von der Sowjetarmee gewaltsam niedergeschlagen. 40 Menschen starben, weit über 100 Menschen verletzt, wie viele im Nachhinein exekutiert wurden, ist unbekannt.
Der 17. Juni war von 1954 bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 als „Tag der deutschen Einheit“ der Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland; er ist weiterhin Gedenktag.
Vor 67 Jahren gingen mutige Menschen gegen ein wirkliches Regime auf die Straße und bezahlten mit ihrem Leben. Wir sollten dieser Menschen und ihrer Familien gedenken und ihnen ewig dafür dankbar sein, was sie für unser Land erreicht haben. Der Volksaufstand von 1953 das erste Signal, dass der Sozialismus dem Untergang geweiht ist. Der Tag sollte auch zur Mäßigung mahnen. Bei allem Verständnis für die jetzigen Corona Demonstrationen sind die Vergleiche zwischen Deutschland 2020 und der DDR noch weit hergeholt. In der DDR wurden auf Befehl der SED Menschen, die das Land verlassen wollten an der Grenze erschossen. Etwa 400 Menschen starben bei Versuch das Land zu verlassen. Der letzte 6 Monate vor Maueröffnung. Die Stasi bespitzelte systematisch das ganze Land und betrieb landesweit Gefängnisse für politische Gefangene, die bis zum Bersten gefüllt waren. Der letzte politische Gefangene wurde 1981 hingerichtet. Das ist eine Diktatur.
Im Vergleich zu diesem Starkregen sind die derzeitigen Verhältnisse hier ein leichter Nieselschauer.
Der 17. Juni ist aber auch eine Mahnung an uns: Wehret den Anfängen. Uffbasse Monnemer ! Die Parallelen zur Gründerzeit der DDR sind unverkennbar und nicht nur, weil die Nachfolgepartei der SED wieder in den Parlamenten sitzt und mit Hilfe der CDU sogar einen Ministerpräsidenten stellen darf, nicht nur weil eine ehemalige FDJ Funktionärin die Ungeschicke dieses Landes bestimmt.
Die Entwicklung der Ausgrenzung, Spaltung und Diffamierung, die gesellschaftliche Ächtung Andersdenkender sind ebenso alarmierend wie die Mutation öffentlicher Rundfunkanstalten zu Sendern, die ungefiltert Staatspropaganda verbreiten.