180 Tage Lockdown Veranstaltung des Gewerbevereins Feudenheim am 19.07.2022
Der Gewerbeverein Feudenheim e.V. lud Bürger, Anwohner und Interessierte zu seiner Veranstaltung „180 Tage Lockdown für Feudenheim“ am 19.07.2022 in der Kulturhalle ein. Bei dieser Veranstaltung sollten die Sorgen Nöte und ungeklärte Fragen der Bürger zu dem geplanten „Anwohnerschutzkonzept“ der Stadt Mannheim während der BUGA 2023 mit der Stadtverwaltung diskutiert werden. Trotz der Zusage von Bürgermeister Dr. Grunert (Grüne) auf der öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirates im Juni 2022, dass die Stadtverwaltung an dieser Veranstaltung teilnehmen wird, sagte die Stadtverwaltung einen Tag vorher ab. Ein eindeutiges Zeichnen dafür, dass seitens der Stadtverwaltung kein Interesse daran besteht, mit den Bürgern bei schwierigen Themen in den Dialog zu treten. Der Gewerbeverein hatte den Termin sogar extra verschoben, damit die Vertreter der Stadtverwaltung auch auf jeden Fall teilnehmen können. Ein Armutszeugnis für die Stadt Mannheim.
Das zum Bersten gefüllte Foyer der Kulturhalle war ein Beweis dafür, wie wichtig dieses Thema für die Bürger ist. Es waren zum Glück sehr viele Stadträte und Bezirksbeiräte anwesend, darunter Dr. Ulrich Lehnert (Stadtrat, AfD) und Thorsten Teinzer (Bezirksbeirat, AfD), sowie Vertreter fast aller anderen Parteien. Auch in der Politik schlägt dieses Thema hohe Wellen und ist noch lange nicht abschliessend geklärt.
Die Veranstaltung an sich zeigte klar und deutlich, dass ein dringender Nachbesserungsbedarf am Anwohnerschutzkonzept besteht. Die Gewerbetreibenden zeigten sich froh darüber, dass sie trotz der teilweise überzogenen Corona-Maßnahmen der Stadt, diese schwere Zeit überstanden haben, obwohl manche bereits jetzt kurz vor dem Aus ihrer Existenzgrundlage stehen. Das Anwohnerschutzkonzept wird als weiterer Schlag ins Gesicht der Gewerbetreibenden betrachtet, welches nun endgültig Existenzen bedroht.
Kunden, welche seit Jahren aus anderen Stadtteilen gerne nach Feudenheim kommen um dort ihre Einkäufe zu tätigen, Kosmetikstudios aufsuchen und auch ihre physiotherapeutischen Behandlungen haben, machen dies lieber in Feudenheim, als in ihrem eigenen Stadtteil. Diese Kunden sagten klar und deutlich, dass sie dann nicht mehr nach Feudenheim kommen können und auf das RNZ ausweichen müssen und sich andere Anbieter körpernaher Dienstleistungen (Fußpflege, etc.) suchen müssen, wenn sie in Feudenheim nicht mehr lange genug parken dürfen um ihre Erledigungen zu machen. Gerade die Bereiche Fußpflege und Kosmetik haben viele ältere Kunden, welche auf das Auto angewiesen sind und auch gerne einen längeren Anfahrtsweg nach Feudenheim in Kauf nehmen. Es wurde sehr deutlich klar gemacht, dass sie dann auch nicht mehr nach Feudenheim kommen können. Unsere Gewerbetreibenden verlieren ihre Stammkundschaft und ihre Existenzgrundlage!
Anwohner die kein Auto haben, oder Gewerbetreibende, welche Ihren Wohnsitz in einer anderen Parkzone haben, als die, in der sie ihr Unternehmen betreiben, erhalten weder einen Anwohnerparkausweis noch eine Ausnahmegenehmigung. Besuchertickets (3,- € pro Stück und begrenzt auf 20 Stück) können nur Anwohner mit einem Anwohnerparkausweis erwerben. Der lieb gewonnene sonntägliche Besuch durch die Kinder oder Enkel ist somit auf 20 Besuche begrenzt. Wie traurig und betroffen die Eltern und Großeltern darüber waren, konnte man nicht nur hören und sehen, nein, man konnte es im ganzen Saal spüren!
Der Betreiber eines Pflegedienstes, der für seine 17(!) Firmenfahrzeuge selbstverständlich auch keine Ausnahmegenehmigung bekommt, und somit täglich 20 Strafzettel bis zu je 40,-€ riskiert, sagte unmissverständlich, dass er bereits jetzt auf der Suche nach einer entsprechenden Immobilie in Käfertal schaue und dann seinen Standort wechseln würde, gäbe es keine entsprechenden Nachbesserungen seitens der Stadtverwaltung.
Das zweitgrösste Ausbildungszentrum Deutschlands für Yoga-Lehrer, welches in Feudenheim ansässig ist, rechnet jetzt schon mit Umsatzeinbußen im 6-stelligen Bereich.
Es gab noch unzählige weitere Wortmeldungen und Redebeiträge, welche aber alle den gleichen Tenor hatten. Ergänzend könnte man auch sagen, das Anwohnerschutzkonzept ist ein Wirtschaftsförderungsprogramm für die nicht betroffenen Stadtteile in Mannheim und bringt den Bürgern teilweise dramatische Einschnitte bis hin zur Vereinsamung, auf Grund mangelnder familiärer Kontakte.
Es kann nur gehofft werden, dass die Stadtverwaltung die Anliegen ernst nimmt und nicht mit den Worten „Es ist alles gesagt und beschlossen“ abschmettert.
Bereits im Vorfeld heizte ein offener Brief der Grünen an den Gewerbeverein die Wut und Enttäuschung der Bürger an (siehe entsprechende Artikel des Mannheimer Morgens). Dieser Brief, gezeichnet von den grünen Bezirksbeiräten Wanja Herrmann, René Leicht und Jochen Stien, enthielt u.a. die Behauptung, der Gewerbeverein würde sich mit seinem Plakat für die Veranstaltung „auf das Niveau einer Verschwörungstheorie“ begeben und stellte somit die Mitglieder in die Ecke der „Verschwörungstheoretiker“ und „Schwurbler“. Später hiess es dann, das wäre nicht so gemeint gewesen. Dies provozierte die Aussage, ob man denn erst ein Germanistikstudium absolvieren müsse, um die Grünen zu verstehen. Des Weiteren erlaubten sich die Grünen, Aussagen des Gewerbevereins als Lüge darzustellen und mit den einleitenden Worten „Wahr ist:“ die grün-ideologische Sichtweise als einzig richtige Wahrheit darzustellen. Die Zustimmung der SPD folgte prompt.
Obwohl Dr. René Leicht (Grüne) und Klaus Glas (SPD) im Vorfeld sagten, dass sie nicht zu dieser Veranstaltung kommen würden, mussten sie offensichtlich dem öffentlichen Druck und vielen negativen Reaktionen nachgeben und sich den Bürgern stellen. Es wurde ein schwerer Abend für Dr. Leicht, in dessen Haut ich an diesem Abend nicht hätte stecken wollen. Jeder seiner Wortbeiträge wurde mit lautstarken Buh-Rufen und entsprechend negativen Äusserungen quittiert. Den Applaus, den er von drei oder vier Besuchern bekam, ging dabei vollkommen unter. Nach dem Ende der Veranstaltung verliess Dr. Leicht die Veranstaltung sehr schnell, ohne weitere Worte. Ob er einen dringenden Anschlusstermin hatte oder sich einfach nur keinen weiteren Fragen der Bürger stellen wollte, ist unklar.
Die einzigen Wortbeiträge seitens der SPD waren zwei Zwischenrufe: „Polemik!“ und „Im RNZ müssen sie auch 400 Meter laufen!“.
Die Redebeiträge seitens Birgit-Sandner-Schmidt (FDP), Christiane Säubert (FW), Alexander Fleck und Rudolf Götz (beide CDU) zustimmenden Applaus. Auch der Wortbeitrag der AfD bekam von den Bürgern viel Applaus. Ein gutes Zeichen für unsere Partei. Die Anwesenden wissen spätestens jetzt, dass die AfD die Anliegen der Bürger ernst nimmt und sich für sie einsetzt.