Wie hat der bekannte Klimawissenschaftler Mojob Latif prognostiziert, dass es Winter mit Eis und Schnee in unseren Breiten künftig nicht mehr geben wird. Wie unsere BK sagen würde, nun sind sie halt da - die kalte Jahreszeit mit eisigen Temperaturen. Der Verbrauch fossiler Energieträger, schlechte Klimabilanzen und schlussendlich Fahrverbote – immer mehr Fahrzeugbesitzer und Fahrzeugbesitzerinnen kommen dem begleitenden Denken über alternative Antriebe zum klassischen Verbrennungsmotor nach. Die Bandbreite reicht von Elektro über Gas bis hin zu Wasserstoff. Doch sind diese Antriebsarten überhaupt wintertauglich?
Ist bei mit Autogas (LPG) betriebenen Fahrzeugen erst einmal das erforderliche „Wintergas“ mit erhöhtem Propananteil getankt, steht der Mobilität auch bei niedrigen Temperaturen nichts mehr im Wege – ist ja wie beim Verbrennungsmotor! Und noch einfacher halten es mit Erdgas betriebene Autos: Das temperaturunempfindliche Erdgas (CNG) kann gerade bei Kälte seine Vorteile gegenüber Benzin oder Diesel voll ausspielen. Die Betriebssicherheit von Diesel- und Benzinfahrzeugen sind ja hinlänglich bekannt, aber wie sieht es bei den vielgepriesenen um nicht zu sagen angebeteten, alternativen Antriebsformen aus?
Um auch im Winter bei geringen Temperaturen und widrigen Bedingungen die eigene Mobilität zu wahren, ist es ratsam, die Besonderheiten der alternativen Antriebsart seines Fahrzeugs zu kennen. Grundsätzlich können Fahrzeuge mit allen Antrieben auch in der kalten Jahreszeit genutzt werden. Nichtsdestotrotz sollten einige Tipps beachtet werden, um etwaigen Beeinträchtigungen entgegen zu wirken. Fahrzeugführer und Fahrzeugführerinnen von Elektroautos sollten unbedingt wissen: Auch wenn die Akkus stetig verbessert und durch intelligente Technik optimiert werden, setzt ihnen die Kälte dennoch massiv zu. So verringert sich die Batteriekapazität bei -5 Grad etwa um die Hälfte und bei -20 Grad ist ganz Schluss. Zum einen beeinflussen die niedrigen Temperaturen die Leitfähigkeit innerhalb der Batterie negativ, wodurch der Wirkungsgrad des Energiespeichers sinkt und sich letztendlich gegen 0 geht. Zum anderen begründet sich dies zusätzlich im erhöhten Energieaufwand durch den Betrieb der Heizung und der Scheinwerfer.
Wer beim Fahren eines Elektroautos von A nach B kommen möchte, sollte sich winterfest anziehen und die Heizung etwas runterschrauben oder gleich ganz ausschalten. Ebenso empfiehlt es sich keine Dunkelheitsfahrt zu unternehmen, denn die Scheinwerfer fressen gewaltig Strom. Nicht zu vergessen: Mit einem Routenplaner vorab die kürzeste Strecke auszuwählen und unnütze Verbraucher abwählen.
Brennstoffzellen-Autos, die mit Wasserstoff betrieben werden, sind auch in der kalten Jahreszeit einsatzbereit. Allerdings gilt hier zu beachten, dass die Reichweite im Vergleich zu warmen Temperaturen abnimmt und derzeit nur eine begrenzte Anzahl an Wasserstofftankstellen zur Verfügung steht. Dementsprechend sollte man die angegebene Reichweite im Auge behalten und rechtzeitig die nächste Zapfsäule aufsuchen. Da ein solches Fahrzeug über keinen Verbrennungsmotor verfügt, kann keine Abwärme zum Heizen genutzt werden. Deshalb sollte man sich auch bei brennstoffzellenbetriebenen Fahrzeugen auf eine kühlere Umgebung, wärmere Kleidung, Decke und gemäßigten Heizungsbetrieb einstellen.
Um den alternativen Fahrkomfort auszugleichen, kann man durchaus vor Fahrtantritt gegebenenfalls einen Glühwein trinken - alkoholfreie Variante empfohlen!