Uns allen ist noch die zusammengesackte Fahrbahn der A20 in Mecklenburg – Vorpommern vor Augen. Nun offenbaren sich die Hintergründe. Auf Anfrage des aus Mecklenburg-Vorpommern stammenden Bundestagsabgeordneten Leif-Erik Holm (AfD) räumt das Bundesverkehrsministerium ein: „Im Trebeltal wurde aus Gründen des Umweltschutzes und wegen hydrodynamischer Aspekte für die Dämme und Ingenieurbauwerke eine Gründe aus pfahlartigen Tragelementen empfohlen“
Die beim Bau der A20 zu Beginn dieses Jahrtausends gewählten pfahlartigen CSV-Säulen (Coplan-Stabilisierungs-Verfahren) kamen offenbar zum Einsatz, um den Umweltschutz im Moor des Trebeltales zu gewährleisten. Laut Bundesverkehrsministerium ging es unter anderem darum, „dass das Moor vor aggressiven Baustoffen geschützt werden müsse und das bei der Wahl des Gründungsverfahrens und der dabei vorgesehenen Materialien zu berücksichtigen sei, dass der ph-Wert des Grundwassers im biologisch aktiven Moor auch nicht durch verwendete Baustoffe dauerhaft verändert werden dürfe“. Und genau die aus Zementmörtel und Kies bestehenden CSV-Säulen seien umwelttechnisch unbedenklich. Allerdings offenbar nicht stabil genug und das war bekannt.
Kritiker aus der Baubranche hatten in den vergangenen zwei Jahren nach dem Absacken der Autobahn immer wieder bemängelt, dass das CSV-Verfahren zuvor in der Regel vor allem für die Errichtung von Gebäuden und im Ausnahmefall für Bahntrassen genutzt worden sei. Das CSV-Verfahren sei ein Bodenverbesserungs-, aber kein „klassisches“ Gründungsverfahren, heißt es von erfahrenen Bauingenieuren.
Dennoch hat das Bundesverkehrsministerium das „CSV-Gründungsverfahren ….nach erfolgreichen Probelastungen als geeignet bewertet“.
Beim Neubau der Brücke, der über sechs Jahre dauern wird, werden jetzt traditionelle dicke Betonpfeiler benutzt.