Ab 1. September bietet die Stadt Mannheim das Frauen Nacht Taxi an, das „ Schutz bis zur Haustür“ gewährleisten soll. Das ist jetzt verwunderlich, schließlich wird täglich behauptet: Deutschland ist so sicher wie nie zu vor und die Wahrscheinlichkeit Opfer einer Straftat zu werden sind bei weitem nicht mehr so hoch wie zu Zeiten, in denen Frauen kein Nachttaxi brauchten um unbelästigt und mit sicherem Gefühl Heim zu kommen. Spätestens jetzt sollte dem ein oder anderem dämmern, dass Mannheim zwar ein sicherer Hafen für Geflüchtete aber schon lange keine sichere Stadt mehr für deren Einwohner mehr ist. Nicht nur das objektive, sondern auch das subjektive Sicherheitsempfinden ist entscheidend. Das Nachttaxi ist eine gute Sache und es ist ein Signal, dass wir die derzeitige Unsicherheitslage nicht akzeptieren. Ein noch stärkeres Signal wäre allerdings, dass wir solche Taxen gar nicht brauchen. Sie stellen ein Herumdoktorn an Symptomen dar, ohne die Ursachen zu bekämpfen.
In den Tagen der Gleichberechtigung, Gleichstellung und 70 Jahre Grundgesetz ist es traurig festzustellen, dass vor dem Taxifahrer nicht jeder und jede gleich ist. „ Männer müssen draußen bleiben“ Es wird nicht vom Gleichheitsgrundsatz abgewichen um eine bestehende Benachteiligung auszugleichen, wie man noch die Frauenquote begründen kann. Hier wird vom Gleichheitsgrundsatz abgewichen, um Benachteiligungen zu Lasten von Männern aufzubauen. Und was ist mit Männern, die sich gerade als Frau fühlen ? Warum werden die ausgeschlossen ? Je mehr Fragen gestellt und Umstände hinterfragt werden, je mehr gerät ein Gerüst ins Schwanken, das gar nicht stehen dürfte.
Robert Schmidt