Was ist eigentlich aus der #me too Bewegung geworden. Es ist auffällig – verdächtig oder erfreulich still geworden um die Bewegung der Vorjahre.
#MeToo ist ein Hashtag, das ab Mitte Oktober 2017 im Zuge des Weinstein-Skandals Verbreitung in den sozialen Netzwerken erfuhr. Die Phrase „Me too“ geht auf die Aktivistin Tarana Burke zurück und wurde als Hashtag durch die Schauspielerin Alyssa Milano populär, die betroffene Frauen ermutigte, mit Tweets auf das Ausmaß sexueller Belästigung und sexueller Übergriffe aufmerksam zu machen. Seitdem wurde dieses Hashtag millionenfach verwendet, auch in Mannheim.
Nun wird seit Wochen und Monaten nicht mehr „gehashtagt“, und auf sexuelle Übergriffe aufmerksam gemacht. Keine Frauenbewegung protestiert mehr, zumindest nicht medienwirksam. Es herrscht wahrnehmbares Schweigen. Das muss Gründe haben.
Entweder die Bewegung hatte Erfolg und es gibt keine Übergriffe mehr. Schließlich ist unser Land laut Aussagen von Politikern der Allparteien, so sicher, glücklich, reich und zufrieden wie nie zuvor. Das glaubt aber niemand ernsthaft.
Oder #metoo war nichts anderes als eine Modebewegung, die inzwischen von der Klimareligion überholt und abgelöst wurde, was in der Reinkarnation von Tarana Burke in Greta Thunberg gipfelt. Auch das kann ich mir schwerlich vorstellen, das Thema ist zu wichtig.
#metoo klagte Übergriffe von weißen, erfolgreichen Männern gehobenen Alters an. Die mir bekannten,aktuellen lokalen Standartfälle von Stammkunden passen jedoch nicht in das obige Muster. Mag sein, dass dies für andere keinen Protest oder was ich viel mehr glaube, keine Meldung eines Protestes wert ist. Allerdings ist jede derartige Tat verabscheuenswert und gehört an den Pranger. Eine Tätergruppe „aufgrund seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens und seiner politischen und religiösen Anschauungen“ nicht zu thematisieren bzw in den Focus zu stellen, wäre doppelt diskriminierend.
Ich kann mir nicht vorstellen , dass eine Debatte derart verlogen geführt wird. Auch glaube ich nicht, dass alle Opfer gemessert, gemeuchelt oder auf andere Art mundtot gemacht werden.
Ich weiß nicht einfach nicht, was die Gründe für das Schweigen von #metoo sind.
Ich weiß aber, dass #metoo eine wichtige Debatte angestoßen hat und glaube, wir sollten den Mut haben sollten, uns über #metoo 2.0 Gedanken zu machen. Wir sollten die Debatte wieder aufnehmen, offen führen und den Mut haben unbequeme Wahrheiten an uns heran zu lassen. Schließlich ist es kein Zustand, dass sich 2019 Frauen in Deutschland fürchten nachts alleine auf die Straße zu gehen. Und sie fürchten sich nicht vor Rechtspopulisten wie uns die Grünen glauben machen wollen.
Robert Schmidt