Ein verrußter Kaminschornstein des Relaishauses ragt aus den verfallenden Mauern der Brandruine gen Himmel und hebt mahnend den Zeigefinger. Fast möchte man meinen er zeigt klagend auf die Verantwortlichen dieses Desasters.
1750 wurde das Relaishaus als Raststation für den kurfürstlichen Tross auf dessen Reise ins Sommerquartier nach Schwetzingen gebaut. Doch von dem Glanz vergangener Tage ist nichts als die Erinnerung verblieben, die zunehmend verblasst. Seit dem verheerenden Brand im November 2015 gammeln die Überreste des einst stattlichen Bauwerks vor sich hin. Stützbalken und tragende Konstruktionen sind nahezu schutzlos Wind und Wetter ausgesetzt und drohen nachdem sie den Flammen entgangen sind, nun ein Raub der Witterung zu werden. Jeder Tag, der zugewartet wird, schafft Fakten und bringt das Rheinauer Wahrzeichen näher an den Abriss. Seit nunmehr fast 4 Jahren schlummert die Stadt und lässt Mutter Natur die Arbeit machen. Von der jetzigen Situation und der Untätigkeit profitiert einzig der Eigentümer, der wegen Brandstiftung im Gefängnis sitzt.
Vom Wecker der nahenden Wahlen aufgeschreckt verfallen die verantwortlichen Stadtratsparteien in Aktionismus und wollen schnell beheben was sie jahrelang unter Abdeckplanen versteckten. Wir Rheinauer erwarten schon seit Jahren Ergebnisse und fragen uns wieso Millionenprojekte wie das Technische Rathaus, die BUGA oder der Prachtboulevard B38a entstehen können, und die wenigen Euro für das Relaishaus fehlen. Der SPD Landtagsabgeordnete hätte nicht das Sozialministeriumin Stuttgart fragen sollen, warum nichts passiert. Er hätte seine Parteifreunde, die Genossen vor Ort im Stadtrat und Rathaus fragen sollen. Er sollte fragen, warum ausgerechnet die Kanzlei, in der der CDU Spitzenkandidat tätig ist, den Brandstifter verteidigt hat und auch weiter juristisch begleitet.
Nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten wirst Du sie erkennen, heißt es in der Bibel .
Und ich erkenne Verzögerung, Verschleppung und Desinteresse
Heinrich Koch, Bezirksbeirat
Listenplatz 11