Vor 5 Jahren stand im Focus ein Artikel, der bald – sehr bald - wieder aktueller denn je werden könnte, wenn man sich die sich stets verschärfende Hochwasserlage im „Ländle“ so betrachtet. Der Scheitelpunkt des Rheines wird frühstens in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf Niveau der Hochwassermarke 2 ( Einstellung der Rheinschifffahrt ) erwartet.
„Drei Tage nach der Unwetter-Katastrophe in Baden-Württemberg machte sich der grüne Regierungschef Winfried Kretschmann ein Bild von der Lage vor Ort. Gemeinsam mit Innenminister Thomas Strobl besuchte er das Überschwemmungsgebiet in Schwäbisch Gmünd.
Im schlammverschmierten Sakko und mit gelben Gummistiefeln trafen die Politiker Opfer und Helfer vor Ort und besichtigten die verwüsteten Orte. Kretschmanns Fazit: „Das ist ja wie in einem Horrorfilm.“
Doch dem Bitten der Betroffenen um schnelle Hilfen begegnete der Ministerpräsident mit harschen Worten. ….„Wir können jetzt nicht wie früher der Kaiser mit dem Geldsack hierherkommen und das irgendwie verstreuen. So macht man das in einer Gesellschaft nicht.“
Wie gut, dass seither 5 Jahre vergangen und unzählige Hilfen an Flüchtlinge, Eurostaaten und „Corona Hilfspakete“ landauf landab mit vollen Händen verteilt wurden. Wer derart großzügig der Welt gegenüber ist, darf bei den eigenen Leuten nicht knausrig sein.
Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Für diese und alle Betroffenen muss eine schnelle und vor allem unkomplizierte Hilfe im Vordergrund stehen. Wir denken hier zum Beispiel an die vielen Rheinschiffer.
Ganz wichtig ist, dass die Hilfe auch bei den Opfern direkt vor Ort ankommt. Eine zügige Wiederherstellung der Infrastruktur muss ebenfalls vorrangig betrieben werden, denn wirksame Hilfe setzt eine intakte Infrastruktur voraus.
Wir appellieren hier, an den Ministerpräsidenten, dieses Mal weiser vorzugehen und keine existenzbedrohende Krise zu „Vorboten des Klimawandels“ umzudichten. Diese Naturkatastophe jetzt als Beleg für den Klimawandel heranzuziehen, ist Volksverdummung. Hochwasser hat es immer gegeben und wird es leider immer geben. Das gehört zum Leben am Fluss dazu. Ein Blick auf die Hochwassermarke im Cornelienhof spricht Bände. Solche Unglücke zeigen auch immer auf, wie verletzlich wir sind, wenn wir nicht stets wachsam und vorbereitet sind. Der Ministerpräsident ist aufgefordert, den Hochwasserschutz zu verbessern. Die Politik hat hier die Pflicht, die Bevölkerung zu schützen. Ebenso ist eine Wiedereinführung der 1993 abgeschafften Versicherungspflicht gegen Elementarschäden für Menschen, die in Flutungsgebieten wohnen, zu prüfen.