„Land unter“ heißt es derzeit nicht nur an Rhein und Neckar, sondern landesweit. Die derzeitigen Regenfälle erinnern uns daran, wie wichtig ein guter Hochwasserschutz ist.
Die heftigen Unwetter mit starken Regenfällen der letzten Tage haben bereits jetzt ihre Spuren hinterlassen: Wasser marsch heißt nicht nur am Strandbad die Devise.
Mit dem Stark-, und Dauerregen der kommenden Tage werden die Pegel laut Prognose der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg weiter bedrohlich anschwellen. Für Donnerstag sei in Mannheim mit einem Pegel von 6,80 zu rechnen, Tendenz steigend. Bei etwa 6 Meter beginnt der „Waldpark“ zuzulaufen
Was außer dem vielen Regen noch erschwerend dazukommt, sind die heftigen Niederschläge auch in der Schweiz sowie die Schneeschmelze in den Alpen. Außer dem Rhein sind auch der Neckar, viele kleinere Flüsse und Bäche über die Ufer getreten.
Nun kommt auch wieder die Debatte um die Rheindammsanierung in Fluss. Ein Bruch ist bei jedem Hochwasser Thema. Der 1903 erbaute Hochwasserdamm zwischen dem Mannheimer Großkraftwerk und dem Lindenhof ist alt und marode. Seine Sanierung ist unumgänglich. Ein Bruch hätte ungeahnte Folgen für die gesamte Stadt:
Der Neckarauer Marktplatz stünde binnen einer Stunde 4 Meter unter Wasser, das John Deere Forum abgesoffen. Selbst weiter entfernte Stadtteile wären überflutet. Mannheim würde volllaufen und im wahrsten Sinne des Wortes absaufen. Auf ein solches Katastrophenszenario trifft die Diskussion um angeblich tausende von Bäumen, die für eine Dammsanierung gerodet werden sollen. Auch wenn die Zahlen an den Haaren herbeigezogen sind, sind Initiativen, die gegen die maximalen Kahlschlagforderungen des Regierungspräsidiums Sturm laufen, grundsätzlich lobenswert. Aber die Gefahren eines Dammbruchs, oder überhaupt die Möglichkeit einer Gefahr zu leugnen, ist kriminell.
Aktuell wird die Diskussion sehr emotional geführt und ist von einem Misstrauen gegen staatliche Institutionen und von Einseitigkeit geprägt. Für jedes ordentliche, gewöhnliche Windparkprojekt werden mehr Bäume gefällt, als bei dieser Dammsanierung zur Disposition stehen. Aber der Hochwasserdamm entsteht vor der Haustür, Windparks eben nicht. Rodungen für Windparks mögen von einigen ausgeblendet werden, die AfD Mannheim jedoch sieht das große Ganze.
Wir plädieren dafür, das Schutzbedürfnis dieser und zukünftiger Generationen, sowie den Naturschutz sorgsam gegeneinander abzuwägen. Kämpen wir um jeden Baum, viele geplante Fällungen sind vermutlich doch nicht notwendig. Aber eine Totalblockade des Dammneubaus lehnen wir ab. Ein Dammbauprojekt ist stets langfristig und soll auch zukünftige Generationen sichern. Wir haben daher die Pflicht verantwortungsvoll zu entscheiden und uns nicht von Emotionen treiben zu lassen.