Französische Generäle und führende Militärs haben sich in den letzten Wochen wiederholt in dramatischen Brandbriefen an ihre Regierung zu Wort gemeldet. Sie sind fest entschlossen, gegen die Verrohung der Sitten und der offensichtlichen Kapitulation des Rechtsstaats in den Vororten der französischen Großstädten (Banlieues) vorzugehen.
Nach dem sehr unschönen Wochenende stellt sich mir die Frage, ob wir nicht auch auf dem besten Weg zu französischen Verhältnissen sind. Die ersten Kirchen sind schon angezündet worden. Zuletzt auch in Mannhein. Ehrenmorde, Friedensrichter oder Zwangsehen sind nicht mehr ungewöhnlich.
Warum sollte es dann nicht weiter in Richtung Banlieues gehen?
Die Bundeswehr wird seit Jahren klein gehalten und eingeschüchtert. Fast kann man meinen, der latente Rechtsextremismusverdacht, der von linker Seite gehegt und von medialer Seite verbreitet wird, hat nur einen Zweck.
Das Kommando Spezialkräfte, KSK, stand im Sommer vergangen Jahres wegen mutmaßlicher, rechtsextremer Tendenzen vor der Auflösung.
Der militärische Abschirmdienst (MAD), sieht einen deutlichen Anstieg der Verdachtsfälle auf Rechtsextremismus.
Aktuell macht der Fall einer Chat-Gruppe innerhalb der Bundeswehr, deren Mitglieder Hitler-Bilder und Nazi-Symbole geteilt haben sollen die Runde. Einige der Soldaten hatten laut dem Nachrichtenmagazin Spiegel zudem angekündigt, sich illegal Waffen besorgen zu wollen. Daraufhin habe es Hausdurchsuchungen in Hessen, Niedersachsen und Baden-Württemberg bei drei verdächtigten Soldaten gegeben.
Über die Ergebnisse ist nichts bekannt, nur Mutmaßungen schwirren durch die Landschaft.
Ich halte es eher mit dem Vorsitzenden des Bundeswehrverbands, Oberstleutnant André Wüstner. Dieser hat bestritten, dass es in der Bundeswehr ein Problem mit Rechtsextremismus gibt. „Wir haben Verdachtsfälle im unteren vierstelligen Bereich, bestätigt sind aber nur sehr wenige“.
Gleichzeitig beschäftige die Bundeswehr 250.000 Menschen. Gemessen daran lägen bereits die Verdachtsfälle im unteren Promillebereich, sagte er am Sonntag gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Auch wenn die wenigen bestätigten Verdachtsfälle schon fast nicht zählbar sind, ist dennoch jeder Fall einer zu viel.
Ich lasse aber den geweckten Eindruck, dass bei der Bundeswehr ausschließlich rechtsradikale Schmuddelkinder dienen, nicht zu.
Das haben die unzähligen, gesetzestreuen Kameraden nicht verdient.
Ich möchte daran erinnern, dass auch gerade Dank der Bundeswehr und ihren vielen Helfern die Corona Pandemie bislang relativ günstig verlaufen ist.
Ich halte es mit Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und der Wehrbeauftragen Eva Högl (SPD): Die absolute Mehrheit innerhalb der Bundeswehr ist ohne Fehl und Tadel.