Die Neuauflage der grün-schwarzen Koalition in Baden-Württemberg plant einen lockereren Umgang mit Cannabis. Im Koalitionsvertrag haben Grüne und CDU vereinbart, die so genannte „geringe Menge“ künftig wie in Nordrhein-Westfalen, Thüringen oder Rheinland-Pfalz festzulegen. Die aktuellen sechs Gramm dürften sich auf zehn Gramm nahezu verdoppeln.
Die Landesstelle für Suchtfragen begrüßt die Einigung. Eine Kriminalisierung der Konsumenten sei nicht zielführend gewesen. Der Konsum lasse sich durch Strafverfolgung nicht eindämmen.
Eine Legalisierung von Cannabis durch die Hintertür ist für mich nicht zielführend.
Die grün-schwarze Landesregierung unterschätzt bzw. bagatellisiert die Wirkung der Einstiegsdroge mit teilweise verheerenden Folgen für die Süchtigen und unser Gesundheitswesen.
Cannabis ist gerade bei jungen Menschen beliebt.
Während der Entwicklung des Gehirns junger Menschen, häufig mit dem 20. Lebensjahr noch nicht abgeschlossen, sind die Auswirkungen von Cannabiskonsum besonders tiefgreifend. Herabgesetzte kognitive Leistungen, Nachlassen von Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Minderung der Intelligenz, sowie negative Wirkungen auf die Psyche und den Charakter können nach langanhaltendem Konsum als bleibende Schäden auftreten.
Die AfD wendet sich nicht ohne Grund gegen dessen pauschale Legalisierung, die die Grünen in ihrem Wahlprogramm fordern.
Cannabis jedoch ist eine gefährliche Droge, weil sie abhängig macht. Wer dies abstreitet, spielt mit der Zukunft unserer Kinder.
Jeder kennt einen sog. „Kiffer“ und kann sich selbst ein Bild davon machen, was die Drogen bei diesem Menschen verursacht haben.
Wenn Cannabis legalisiert werden sollte, dann allenfalls als „Medizinalcannabis“ und auf eine wissenschaftliche Grundlage gestellt wird. Cannabis können wir allenfalls zur kontrollierten, medizinischen Anwendung vertreten. Nicht jeder Arzt verschreibt es, und für Apotheken ist die Bereitstellung für Patienten aufwändig, einige Krankenkassen erstatten die Kosten nicht.
Wir wollen erreichen, dass „Medizinalcannabis“ nach dem Prüfverfahren des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes – AMNOG – bewertet wird.
Ein dieslautender Antrag der AfD Fraktion im Deutschen Bundestag fand leider keine Mehrheit (Drs. 19/8278 und 19/103370).
Mit Schrecken sehe ich, dass sich die CDU nach der Klimapolitik, auch in der Gesundheitspolitik vor den Karren der Grünen spannen lässt. Das wird zur Bundestagswahl wieder passieren.
Die Festlegung der Cannabis-Höchstmengen werden bundeseinheitlich „mit einem niedrigen Wert“ erfolgen. Ein wirkungsvoller Gesundheitsschutz ist aber nur über Ablehnung von jeglichem Drogengebrauch wirkungsvoll, ebenso wie mit konsequenter Bekämpfung des verbotenen Drogenmarktes.
Hier wird der Staat bei Cannabis schon zu wenig tätig. Exzesse wie im Görlitzer Park sind uns allen bekannt und unser Gesundheitssystem wird mitunter noch mehr belastet.
Nur weil sich die aktuelle Politik nur noch im Rausch ertragen lässt, bedeutet das noch lange nicht, dass wir Cannabis legalisieren müssen.