Die Debatte um die Bäume auf dem Rheindamm hat schon lange alle Stadtteile erreicht.
Gut, dass es nur die Debatte und nicht die Wassermassen nach einem zu erwartenden Bruch des Hochwasserdamms sind. Die derzeitige Hochwasserlage am Rhein zeigt, dass ein solcher Bruch gar nicht so unwahrscheinlich ist. Etwas Tauwasser und ein paar Tage Regen haben zu dem derzeitigen Hochwasser geführt. Jeder kann sich ausmalen, was bei einer solcher Lage, die länger als einige Wochen andauert, los wäre. Der marode und löchrige Damm würde brechen.
Der Neckarauer Marktplatz stünde 4 Meter unter Wasser, die Hochwassermarke im Cornelienhof wäre um das Vielfache übertroffen. Selbst weiter entfernte Stadtteile wären überflutet Mannheim würde volllaufen und im wahrsten Sinne des Wortes absaufen.Auf ein solches Katastrophenszenario trifft die Diskussion um tausend, teils stattliche alte Bäume, die für eine Dammsanierung gerodet werden sollen. Die Initiativen, die gegen die maximalen Kahlschlagforderungen des Regierungspräsidiums Sturm laufen sind daher grundsätzlich lobenswert. Aber die Gefahren, oder überhaupt die Möglichkeit einer Gefahr zu leugnen, ist fast schon kriminell.
Die teilweise Totalblockade gegen eine Dammsanierung ist keine Lösung.
Aktuell wird die Diskussion sehr emotional geführt und ist von einem Misstrauen gegen staatliche Institutionen und von Einseitigkeit geprägt. Für jedes ordentliche, gewöhnliche Windparkprojekt werden mehr Bäume gefällt, als bei dieser Dammsanierung zur Disposition stehen. Aber der Hochwasserdamm entsteht vor der Haustür, Windparks nicht. Rodungen für Windparks mögen von einigen ausgeblendet werden, die AfD Mannheim jedoch sieht das große Ganze.
Wir plädieren dafür, das Schutzbedürfnis dieser und zukünftiger Generationen, sowie den Naturschutz sorgsam gegeneinander abzuwägen. Kämpen wir um jeden Baum, viele geplante Fällungen sind vermutlich doch nicht notwendig. Aber eine Totalblockade des Dammneubaus lehnen wir ab. Der 1903 erbaute Hochwasserdamm zwischen dem Mannheimer Großkraftwerk und dem Lindenhof ist alt und marode. Seine Sanierung ist unumgänglich. Ein Dammbauprojekt ist stets langfristig und soll auch zukünftige Generationen sichern. Wir haben daher die Pflicht verantwortungsvoll zu entscheiden und uns nicht von Emotionen treiben zu lassen.