Uns droht eine Entlassungswelle. Namhafte Konzerne bauen Zehntausende Stellen in Deutschland ab. Allein in den vergangenen Wochen kündigten deutsche Konzerne den Abbau von 42.000 Stellen an, davon mindestens 18.500 in Deutschland.
Die Hiobsbotschaften rissen in den vergangenen Wochen kaum ab: Die Commerzbank will die Hälfte ihrer Filialen schließen, was 10.000 Arbeitsplätze vernichten dürfte. Bei Siemens Energy#chartIcon müssen 7800 Beschäftigte gehen, beim Autozulieferer Schaeffler sind es 4400. VW-Tochter MAN#chartIcon einigte sich kürzlich mit dem Betriebsrat auf den Abbau von 3500 Stellen, die Parfümerie-Kette Douglas streicht 2500 Arbeitsplätze in 60 Filialen ein. BASF verringert seine Mitarbeiterzahl um 2000 und die Modekette Hennes&Mauritz um 800 Personen in Deutschland. Thyssenkrupp hatte sein Sparprogramm schon im November auf 11.000 Stellenstreichungen ausgeweitet. Es ist sehr wahrscheinlich, dass in den kommenden Wochen noch weitere Nachrichten dieser Art hinzukommen. Viele Konzerne sind durch die Corona-Krise angeschlagen, bei einigen hat die die Wuhan Seuche als Brandbeschleuniger gedient und sowieso vorhandene Probleme noch einmal verstärkt. Insgesamt, so schätzt der Sachverständigenrat Wirtschaft, der die Bundesregierung berät, wird deswegen die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland dieses Jahr erstmals seit langem stagnieren. Seit 2003 war sie stetig jedes Jahr gestiegen. Zu den schlechten Nachrichten kommt hinzu, dass Wirtschaftsinstitute wie das IW Köln für 2021 einen deutlichen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen erwarten. Weil die Antragspflicht vergangenes Jahr ausgesetzt war, fiel die Zahl der Insolvenzen mit 16.300 auf den niedrigsten Stand des Jahrtausends. Das dürfte dieses Jahr nachgeholt werden. Das IW Köln rechnet mit 23.500 Pleiten, einem Anstieg von 42 Prozent und dem höchsten Wert seit 2014. Das alles lässt befürchten, dass 2021 eine Welle der Arbeitslosigkeit durchs Land fegen könnte. Das betrifft aber nicht alle Branchen.Es gibt selbstverständlich Einzelne Zweige, die profitieren und die Statistik verwässern.
Wenig überraschend gab es im Gesundheitswesen und in der Pflege ein deutliches Plus, während im Gastgewerbe mehr Arbeitsplätze abgebaut wurden. Auch ein genauerer Blick auf die oben aufgezählten Hiobsbotschaften zeigt, dass die Corona-Krise weniger damit zu tun hat. Schaeffler MAN und Male oder Bosch haben hart am Strukturwandel der Autobranche hin zu alternativen Antrieben zu knabbern, bei Siemens Energy schwächelt das Kraftwerksgeschäft, weil Kohlekraftwerke weltweit immer weniger gefragt sind. Einzig Handelsketten wie Douglas und H&M können ihre Probleme direkt auf die Ladenschließungen der Corona-Lockdowns beziehen – allerdings hatten auch sie vorher schon harte Konkurrenz durch Online-Händler. In einer solchen Situation ist es unverantwortlich, den Arbeitsmarkt mit neuen Fachkräften zu fluten. Noch unverantwortlicher ist es, sehenden Auges unsere Sozialkassen zu belasten. Wir können in der derzeitigen
Krise wildfremden Menschen, die hier ihr Glück suchen, nicht helfen. Wir fordern daher, die Aufnahme von Flüchtlingen während der ausgerufenen Pandemie auszusetzen