Nach Presseberichten will ein Gesetzentwurf von Bundesumweltministerin Schulze (SPD) die Gastronomie dazu verpflichten, ausschließlich Mehrweg-Verpackungen zu nutzen. „Diese ganze Mentalität – einmal nutzen, weg und hopp – das muss jetzt mal aufhören“, verkündet die Ministerin stolz ihre Idee und kündigt mitten im Lockdown ein neues Verpackungsgesetz an. Dieses soll Restaurants und Cafés, die ihre Waren zum Mitnehmen anbieten, zwingen, ausschließlich Mehrwegverpackungen zu nutzen. Derartige Bestrebungen zeugen von einer überheblichen Dreistigkeit sondergleichen. Sie sind nicht nur der Sargnagel, sondern gleichen einem Todesstoß für eine gebeutelte Branche, die wie keine andere unter den Reglementierungschaos der Bundes -und Länderregierungen leidet.
In den Sommermonaten wurde der Gastronomie ein knüppelhartes Hygienekonzept aufgezwungen, das die Branche erfolgreich unter hohen Zusatzkosten umgesetzt hat. Dennoch wurden Gaststätten und Restaurants erneut geschlossen und ihres Weihnachtsgeschäftes beraubt. Landauf, landab kämpft inzwischen eine ganze Branche um ihre Existenz und die ihrer Angestellten. Mitten im Überlebenskampf schnüren ideologischen Hirngespinste den Gastronomen die letzte Luft ab. Sei es eine Mehrwegpflicht, die einen Verkauf außer Haus völlig unrentabel macht, oder Robert Habecks Aufforderung, die Gastronomen und Hoteliers mögen die Zeit im Lockdown nutzen, umweltgerechte Umbauten zu tätigen.
Es zeugt schon von einer beispiellosen Gleichgültigkeit, mitten in der Krise die Existenzsorgen der Menschen auszublenden und einfach die eigene ideologische Agenda abzuarbeiten. Kein Mensch denkt an Dachbegrünung wenn er nicht weiß, wie seine Rechnungen gezahlt werden können. Menschen, die vor dem Nichts stehen, brauchen Hilfen und keine Gängeleien.