Die Landwirte protestierten gegen die Agrarpolitik und den Vorwurf, erhebliche Verantwortung am Artensterben zu tragen. Der Unmut richtet sich speziell gegen Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Die Politikerin hatte in der vergangenen Woche in einem Regierungsbericht zur Lage der Natur Deutschlands die intensive Landwirtschaft für den Artenrückgang verantwortlich gemacht. Zuviel Dünger und Pestizide würden auf den Äckern eingesetzt, hieß es.
Unsere Landwirte sind nicht die Sündenböcke der Nation.
Der Rückgang der Artenvielfalt muss ganzheitlich betrachtet werden und nicht einseitig durch eine ideologische grün gefärbte grüne Brille, die gerne eigenes Verschulden anderen in die Schuhe schiebt. Vielmehr erscheinen grüne Schnapsideen als Hauptgrund für das Artensterben. Windräder schreddern nicht nur tausende Vögel und Fledermäuse, sondern zermalmen tonnenweise Insekten, die in der Futterkette fehlen und zum Rückgang von Singvögeln führen. Die ökologische Bauweise der Vollisolierung von Gebäuden und Dächern raubt Insekten in der Stadt den Lebensraum und in den Wintern die Rückzugsmöglichkeiten. Noch vor 30 Jahren sausten Mehlschwalben über die Altrheinarme, an fast jedem Haus auf dem Lindenhof brüteten Mauersegler. Diesen Anblick vermissen wir schmerzlich. Seit 5 Jahren ruft kein Kuckuck mehr von der Reißinsel. Auf dem Lindenhof gibt es keine Landwirtschaft, die Reißinsel ist ein Naturschutzgebiet. Der Rückgang der Artenvielfalt hat offenkundig andere Gründe als jene, welche von denen angeführt werden, die eine grüne Parteimitgliedschaft als Ablassbrief für eigene Sünden wie eine moralische Monstranz vor sich hertragen. Die Zersiedlung unserer Heimat zur Scahffung neuen Wohnraums für Zugezogene zerstört Naturlandschaften und raubt der Natur Entfaltungsräume. Wer „wir haben Platz“ propagiert und sich für eine ungebremste Aufnahme von Migranten ausspricht leistet der Zerstörung von Lebensräumen Vorschub.
Landwirte pflegen eine jahrhundertealte Tradition und waren schon immer naturverbunden. Sie sind keine Sündenböcke, sondern systemrelevant. Sowohl für unser täglich Brot als auch für Tofu Schnitzel muss gesät und geerntet werden.
Landwirte verdienen keine Diffamierung sondern Unterstützung und Dankbarkeit.