Bereits seit einigen Jahren kommt es regelmäßig zu Lieferengpässen bei gängigen Arzneimitteln. In der aktuellen Corona-Krise wird deutlich, welche verheerenden Auswirkungen das haben kann. Die Bundesregierung hat das Problem bewusst ignoriert, obwohl es seit Langem bekannt ist. Um einige Cents mehr Gewinn pro Packung einzufahren, hat die Pharmabranche die Produktion zahlreicher Medikamente ins Ausland verlagert. Darunter sind viele Wirkstoffe für chronisch Kranke Menschen. Leider haben sich die Lieferanten, die meist irgendwo in Indien sitzen, als nicht besonders zuverlässig herausgestellt. Gerne ignorieren sie Lieferverträge, wenn ein anderer Käufer kurzfristig mehr bietet oder sie können aufgrund von Qualitätsproblemen die Arzneien nicht bereitstellen.
Nun im Zuge der Corona-Krise verschärft sich die Lage zusätzlich. Durch Export-Verbote von Medizinprodukten in vielen Ländern bleibt bestellter Nachschub aus. Wir dürfen nicht von den Launen ausländischer Produzenten und Regierungen abhängig sein. Die Bundesregierung muss das endlich zum Anlass nehmen, um die Arzneimittelversorgung in Deutschland für die Zukunft sicherzustellen. Probate Mittel wären zum Einen, den Pharmariesen aufzuerlegen, alle wichtigen Arzneien für mehrere Monate vorrätig zu halten. Die anteiligen Kosten für Produktion und Logistik machen bei den meisten gängigen Präparaten ohnehin nur einen verschwindend kleinen Anteil am Apothekenpreis aus. Zum anderen fordern wir, dass die wichtigsten Wirkstoffe künftig im eigenen Land produziert werden.
Nur so lassen sich zukünftige Engpässe verhindern!