Um 11:11 Uhr ist es wieder soweit: Die närrische oder 5. Jahreszeit wird eigeläutet. Die Narretei erhält Einzug auf die Straßen und ist nicht mehr nur auf die Regierungsbänke in Absurdistan beschränkt.
Es ist die Zeit der Satire und die darf bekanntlich sehr viel.
Sie darf zum Beispiel Alice Weidel als „Nazischlampe“ bezeichnen. Die Büttenreden werden wieder besondere Aufmerksamkeit der AfD widmen und eine Zote nach der anderen – gerne jenseits des guten Geschmacks – zelebrieren.
Man darf gespannt sein ob dieses Jahr erlaubt ist, Motivwagen der großen Umzüge zum Thema Islam zu gestalten, oder Propheten Karikaturen zu präsentieren ohne entsprechende religiösen Gefühle zu verletzen.
Man darf gespannt sein, ob sich ein Büttenredner auch traut, über Tausend und einer Nacht, Mohrenköpfe oder den Zentralrat der Akkordeonspieler zu reden. Ich bezweifle, dieses Jahr viele Kostüme von Scheichs mit Bombengürtel oder Messermännern zu sehen. Wegen der Verwechslungsgefahr werden die Narren wahrscheinlich ohnehin aufgerufen werden, auf entsprechende Kostüme zu verzichten und immer schön eine Armlänge Abstand zu halten.
Im abendländischen Mitteleuropa war es das Privileg der Narren und Spielleute, die Wahrheit sagen zu dürfen und selbst den Obersten den Spiegel vorzuhalten; das Wort Narrenfreiheit zeugt von diesen fernen Tagen. Heute dürfen Narren nicht einmal mehr das. Schweigen, Wegschauen um nicht aufzufallen: Das ist das Motto im Regime Merkel.
Vielleicht fällt Fasching 2019 aus.
Sollte nicht Sicherheitsbedenken ausschlaggebend sein, wird in den Großstädten Feinstaubalarm sein und das Dieselfahrverbot die Motivwagen lahmlegen.
Vielleicht verbieten die Grünen das Spektakel nicht auch ganz einfach, weil sie den Menschen auch diese Freude austreiben wollen. Schließlich fällt Dreck an und Kamellepapier wird nicht automatisch getrennt.
Monnem ahoi