Viel Geld bleibt im Alter nicht mehr, wenn sich nicht schleunigst etwas im deutschen Rentensystem ändert.
Die Ausgangslage ist seit Jahren bekannt:
Über zwölf Millionen Babyboomer gehen in den nächsten zehn Jahren in Rente. Die Zahl der jungen Menschen, die neu ins Arbeitsleben eintreten und Beiträge zahlen, ist deutlich geringer. Zugleich steigt die Lebenserwartung, die Lebensarbeitszeiten werden dagegen kürzer.
Damit droht eine Multimilliarden-Lücke in der Rentenversicherung.
Der Zuschuss des Bundeshaushalts hat inzwischen die Marke von 100 Milliarden Euro im Jahr überschritten, weil die Alterspyramide inzwischen Kopf steht. Immer weniger Arbeitnehmer, die immer mehr Rentner finanzieren. Auch, weil wir immer älter werden und unser altmodisches Rentensystem aus Bismarcks Zeiten sich nicht mehr trägt.
Die Stimmen nach einer größeren Reform des Rentensystems werden lauter. Im internationalen Vergleich ist Deutschlands Rentensystem immer schlechter geworden. Deutschland rangiert nicht einmal mehr unter den Top Ten der 39 untersuchten Systeme. Ganz vorne im internationalen Rentenranking liegen die skandinavischen Staaten, die ihre Systeme liberalisiert und Aktien in ihrer Altersvorsorge eingebunden haben.
Ein genauerer Blick zu unseren nördlichen Nachbarn ist daher mehr als hilfreich.
Das Auflegen eines Staatsfonds habe ich seit Monaten gefordert und sehe es mit gemischten Gefühlen, wenn Union, FDP und Grüne mich in der Auffassung bestätigen: Die Zeit ist reif für den Staatsfonds. Ein Staatsfonds, der selbst auf dem Kapitalmarkt auftritt, könnte den Ausverkauf der deutschen Industrie ins Ausland unterbinden. Einen zweiten Fall Kuka darf es nicht geben. Wir Mannheimer haben in der Vergangenheit mehr als schmerzlich erfahren müssen, dass eine ausländische Übernahme mit Arbeitslosigkeit verbunden ist.
Warum keine Rentensystem mit skandinavischen Elementen? Ein Mischsystem aus Umlagefinanzierung und gesetzlichen Kapitalanlage aus dem Staatsfond
Die AfD fordert die Einführung des skandinavischen Erfolgsmodells, das einheitliche Rentenalter abzuschaffen und flexibler zu gestalten.
Mit der DEUTSCHEN BUNDESBANK haben wir eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die einen solchen Rentenfonds aufbauen und betreuten kann. Sie hat bis 1993 einen Geldmarktpolitik betrieben und jährlich mit Milliardengewinnen zum Bundeshaushalt beigetragen. Mit dem am 1. November 1993 in Kraft getretenen Vertrag von Maastricht wurden die Grundlagen für die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion gelegt. Die nationalen Verantwortlichkeiten für die Geldpolitik wurden auf die Gemeinschaftsebene an das Europäische System der Zentralbanken (ESZB), bestehend aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken (NZBen) der EU-Staaten, übertragen.
Es wäre an der Zeit, der Bundesbank wieder eine Aufgabe zu geben, mit der sie zum Wohl Deutschlands beizutragen.