Im Gesundheitswesen ziehen ganz düstere Wolken auf, denn die Finanzkontrolleure des Bundesrechnungshofes äußern erhebliche Zweifel an der Zukunftsfähigkeit der deutschen Krankenhäuser. 40 Prozent würden teils deutliche Verluste einfahren, für jedes zehnte bestünde eine erhöhte Insolvenzgefahr. Hierzu muss man leider auch das Univeritätsklinikum Mannheim (UMM) zählen, das von der Landesregierung in Stuttgart sehenden Auges sterben gelassen wird.
Die Bundesländer kommen ihrer Investitionsverpflichtung bei der Krankenhausfinanzierung seit Jahren nur unbefriedigend nach. Obwohl ein Finanzierungsbedarf von acht Milliarden Euro von Nöten ist, investieren Rot-Gelb-Schwarz-Grüne Landesfürsten seit Jahren auf gleichbleibend niedrigem Niveau zwischen 2,6 und drei Milliarden Euro.
Auch wenn der Bundestag vergangene Woche mit dem Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) einen direkten Zuschuss für die Finanzierung deutscher Krankenhäuser in Höhe von drei Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt beschlossen hat, reicht das bei Weitem nicht aus, die Krankenhäuser in Deutschland eine gesicherte Finanzbasis zu stellen.
Der kräftige Schluck Medizin lindert nur die Symptome, ohne der Ursachen auf den Grund zu gehen. Diese sind eindeutig in den vorgegebenen Abrechnungsmethoden zu finden
Die Fallpauschalen des sogenannten DRG führen zu falschen Anreizen im Gesundheitssystem und gefährden gerade kleinere Krankenhäuser in der Fläche.
Diese kleinen Krankenhäuser vor Ort sind ein wichtiges Standbein des deutschen Gesundheitssystems und Garant einer zufriedenstellenden Krankenhausdichte.
Hier ist der Bund gefordert, nicht mehr in die Dritte Welt zu investieren und stattdessen zu verhindern, dass Deutschlands Gesundheitssystem und die flächendeckende Versorgung durch Krankenhäuser auf Dritte-Welt-Niveau absinkt. Da die Bundesländer ihrer Verantwortung für das Gesundheitswesen nicht nachkommen wollen oder können, muss der Bund eindeutig mehr Druck ausüben oder diese Kernkompetenz gänzlich an sich ziehen.