Nächtlicher Lärm von Partygängern und Nachtschwärmern sorgen in den Stadtteilen Jungbusch und Neckarstadt für Unmut bei den Anwohnern. Laut einem Bericht des Mannheimer Morgens vom 23.08. nehmen die Beschwerden über die Schattenseiten des Partylebens in Mannheims selbsternanntem Vielfaltsquartier zu. Jungbuschs Quartiermanager Scheuermann räumt ein, man könne „ nicht der Hotspot des Nachtlebens in Mannheim sein.“ Was die Plakatkampagne „ Willkommen im Busch – achtet auf die Nachbarschaft – Bleibt sauber benutzt die Toiletten der Gastronomie“ nicht schaffte, sollen nun sogenannte „Nachtschichtler“ hinbekommen. Deswegen sucht das Quartiermanagement nun Freiwillige, „die mit den Besuchern reden und soziale Kontrolle ausüben“, wie Scheuermann bestätigt.
Eine Sicherheitsbefragung der Stadt, die 2016 von der Universität Heidelberg erhoben wurde, offenbart, dass gerade die Bewohner des Jungbusch und der Neckarstadt West ein deutlich geringeres Sicherheitsempfinden haben. Beschwerden über Belästigungen und Ruhestörungen sind an der Tages- bzw Nachtordnung. Ob dies eine Nachtschichtlertruppe ändern oder gar lösen kann, darf man getrost bezweifeln. Vielmehr offenbart diese Idee den schleichenden Rückzug staatlicher Ordnung und diese bewahrt man nicht mit einer abgeschwächten Bürgerwehr. Wenn der Staat anfängt, das Gewaltmonopol abzugeben, gibt er seine Existenzberechtigung auf.
Die Stadt Mannheim rühmt sich eines Nachtbürgermeister, der bei Konflikten zwischen Anwohnern und Feiernden vermitteln soll. Eigentlich ist das Problem mit den Ruhestörungen ein klassisches Feld , das in den Verantwortungsbereich eines Nachtbürgermeisters fällt, der auch von Steuergeldern bezahlt wird. ...... was macht ein Nachtbürgermeister ?- hier lesen
Robert Schmidt