Plastik nicht fantastic
Plastik ist derzeit in aller Munde, beziehungsweise besser nicht. Aus diesem Grund sagt die EU dem Plastik den Kampf an. Bereits ab 2021 dürfen bestimmte Plastikeinwegartikel wie zum Beispiel Einwegkaffeebecher, Geschirre, Trinkhalme oder Bestecke nicht mehr verkauft werden. Ferner regelt eine Verordnung der EU, dass der Plastikmüll in den kommenden Jahren weiter deutlich reduziert werden soll. Bioäpfel aus Neuseeland, die es bei REWE und Co. zu kaufen gibt, dürfen nicht mehr in Plastik eingeschweißt werden.
Die EU wäre aber nicht die EU, wenn sie eine sinnvolle Regelung nicht ad absurdum führen und über das Ziel hinausschießen würde. Ebenfalls ab 2022 verboten werden soll nämlich das „Gummigranulat“. Dieses findet sich auch in Kunstrasenplätzen oder auf Kinderspielplätzen.
Der weiche Boden um Spielgeräte, der beispielsweise Stürze von Rutschen oder anderen Spielgeräten abfedert, ist nach Willen der EU ab 2022 Geschichte.
Nach Auskunft des DFB gibt es in Deutschland rund 5000 Kunstrasenplätze, die vor allem im Jugendbereich und der Nachwuchsförderung und in Jugendförderzentren genutzt werden. Ich kann mich noch an das Kunstrasenprojekt des SV Waldhof Mannheim erinnern. Jahrelang wurden Spenden gesammelt und jeder Cent hart erkämpft. All solches ehrenamtliches Engagement wird nun per Verordnung negiert. „Wenn es wirklich darauf hinauslaufen sollte, dass es bald keine Kunstrasenplätze mehr gibt, wäre das für viele Vereine sicher der Genickbruch“, zitiert der Spiegel einen ehemaligen Bundesligaprofi. ( hier )
Mike Rietpietsch weiß, wovon er redet: Bestehende Jugendförderzentren mit Kunstrasenplätzen sind Voraussetzung für eine Spielerlaubnis (Lizenz) für die Ligen 1 und 2. Ohne Kunstrasen keine Lizenz für Bayern, Dortmund und Co.
Robert Schmidt