Beim Durchlesen der Ergebnislisten war ich im ersten Moment erstaunt, da von einem Nachrücker bei der CDU die Rede war, und vermutete einen Sterbefall. Eine schnelle Recherche ergab jedoch, dass Ihre Zeitung bereits am 31. Januar 2019 berichtete, dass Herr Alfried Wieczorek für ein Mandat kandidiert in dem sicheren Wissen, es gar nicht annehmen zu können! Wörtliches Zitat: „Annehmen könnte er ein Mandat indes erst nach seinem aktiven Dienst im Museum.“ Was ist denn das für eine unsägliche, sogar vorsätzliche Wählertäuschung, die die CDU hier hintertreibt? Man schickt einen (bekannten) Kandidaten als Stimmenfänger vor, plakatiert massiv doppelt (an jeder zweiten Laterne hing das Gesicht dieses Herrn - zweifach!) um dann nach der Wahl zu sagen: „Ätschi- er kann gar nicht! Aber wir haben einen Nachrücker.“ Pikanterweise ist das ausgerechnet Thomas Hornung, der bereits 2017 Negativ-Schlagzeilen machte mit seinem direkten Wechsel von den Grünen, bei denen er sogar Pressesprecher in der Landtagsfraktion war, zur CDU und dort gleich Büroleiter bei Nikolas Löbel wurde. Es hat schon mehr als nur ein Gschmäckle, wenn Herr Hornung nun bereits zum 2. Mal als Nachrücker in den Gemeinderat kommt. Die beiden Herren Löbel und Hornung werden den Mannheimer Bürgern aber sicher erklären wie parallel ein Bundestagsmandat (und der wichtigste Mitarbeiter eines solchen, die Büroleitung) als auch ein Mandat im Mannheimer Gemeinderat in Gänze befriedigend bewältigt werden kann.
Georg Lögler, Mannheim