„Eine Plattform für Bürger schaffen, Themen auf den Tisch bringen, die besonders den Bewohnern der Innenstadt unter den Nägeln brennen, den direkten Kontakt zu den Kommunalpolitikern ermöglichen. Frei nach diesem Motto“, so berichtet der Mannheimer Morgen hier
wollten die Mitglieder des Bürgervereins Innenstadt eine Veranstaltung zur Kommunalwahl organisieren, die all diese Kriterien erfüllt. Geplant war diese im Eintanzhaus, dessen kostenlose Nutzung dem Bürgerverein durch die Intentantin des Eintanzhauses zugesichert wurde. Um möglichst repräsentativ sein wurden alle Parteien, die bei der Bundestagswahl über fünf Prozent erreicht haben, plus die Mannheimer Liste (ML) eingeladen. So viel Gemeinsinn und Toleranz löste eine Debatte in der Kulturszene aus, die diese als verlogen und heuchlerisch entlarvt.
Daria Holme, Intendantin des Eintanzhauses, sagte plötzlich ab. Und auch der bereits fest eingeplante Moderator und Kabarettist Einhardt Klucke sprang „völlig überraschend“ ab. Der Grund: Sowohl Daria Holme als auch Einhardt Klucke sind Unterzeichner der „Mannheimer Erklärung die Vielen“ und schoben diese als Grund vor.
In der Erklärung heißt es unter anderem „ Viele unterschiedliche Interessen treffen aufeinander und finden sich oft im Dazwischen. Demokratie muss täglich neu verhandelt werden – aber immer unter einer Voraussetzung: Es geht um Alle, um jede*n Einzelne*n als Wesen der vielen Möglichkeiten…..Die unterzeichnenden Kunst- und Kulturinstitutionen führen den offenen, aufklärenden, kritischen Dialog über rechte Strategien. Sie gestalten diesen Dialog mit Mitwirkenden.“
hier
Wie dieser Dialog zwischen den unterschiedlichen Interessen aussieht, hat die abgesagte Diskussion eindeutig gezeigt. Den Worten dürfen keine Taten folgen. Vielmehr dient die Erklärung der Abschottung. Es ist ein Hohn, dass eine Erklärung, die Miteinander propagiert zur Rechtfertigung von Ausgrenzung und Diskriminierung Andersdenkender missbraucht wird. Es ist nicht im Interesse der Kulturszene sich genau der Mittel derer zu bedienen, die sie vorgeben abzulehnen, denn der fade Beigeschmack bleibt.
Nicht an Ihren Worten, sondern an Ihren Taten wirst Du sie erkennen.