Die überregionale Presse berichtet über einen bizarren Streit, der in Mannheim entbrannt ist. Es geht um den „ Sarotti Mohr“, Ein Werbeschild der Firma Sarotti, das seit Jahren über der Theke im Capitol hängt. Die Firma Sarotti wurde 1852 in der Mohrenstrasse in Berlin gegründet. Zum 50. Firmenjubiläum 1918 entstand der Sarotti Mohr als Markenzeichen. In der ausgehenden Kolonialzeit sollte seine Exotik die Menschen an die Kolonien erinnern und zum Kauf anregen. Schnell wurde dieser als Sarotti Mohr bekannt und zu einem der beliebtesten Werbelogos Deutschlands . Die Diskussion um den „ Sarotti Mohr“ oder politisch korrekt „ Dunkelmenschen“ ist eine unnötige Diskussion. Fast könnte man glauben, wir haben keine ernsten Sorgen, weil wir uns Probleme einreden wo keine sind. Welches wirkliche Problem ist denn gelöst, wenn sich ein Gutmensch nicht mehr emotional belastet fühlt, weil der Sarrotti Mohr verschwindet ? Außer dem Grünen Seelenheil fällt mir nicht viel ein.
Es ist inzwischen unerträglich wie penetrant uns heuchlerische Moralapostel vorschreiben unser Leben zu leben: Veggie Day, Fahrverbote, Feuerwerksverbote, Fleischverbote, Bargeldverbote, Plastikverbot, Flugverbote, Enteignungen und jetzt die Forderung, das private Autofahren einzuschränken. Vom pharisäerhaften Vorbildverhalten möchte ich gar nicht anfangen, sondern fragen, welche Vorteile die Bürger von den Gängelphantasien der Grünen haben? Politik hat dem Bürger zu dienen und nicht ihn zu gängeln. Das Desaster der Energiewende zeigt deutlich wohin Bevormundung und ideologischer Wahn führt: Teures Chaos
Beim Sarotti Mohr geht es nicht um Diskriminierung oder darum durch sein Verbot die Welt besser zu machen. Ich habe als Kind „ Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ gespielt, habe Mohrenköpfe und Zigeunerschnitzel gegessen, kleine Feuerwerkskörper waren für uns Kinder „Judeferz“. Trotzdem ist weder aus mir, meinen Kindern oder meinen Enkeln ein Rassist (m/w/d) geworden. Ich bin ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft und engagiere mich ehrenamtlich im Besuchsdienst der katholischen Kirche. Die Welt wird kein Deut besser, wenn der Mohr verschwindet. Hilfsbedürftige können in Mannheim weiterhin nicht voll am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Es ist weiterhin sehr schwierig mit Gehilfen in die überfüllten Straßenbahnen zu gelangen. Alte Menschen leiden mangels Mobilität unter dem Geschäftesterben der Vororte und sie machen sich weiterhin Sorgen um die Wohn und Nebenkosten.
Es geht nicht um das Lösen von Problemen, daran hat Grün gar kein Interesse, es geht einzig um das Erschaffen einer neuen Ordnung. Wenn jede Straße umbenannt, jedes Zigeunerschnitzel verboten und jeder Mohrenkopf verbannt ist, werdet ihr feststellen, dass Grün nur Probleme schafft.
Ein Vorschlag zur Güte: Versteigert den Sarotti Mohr zugunsten der Seebrücke oder zugunsten „Mannheim sagt Ja“. Sprecht im Kaffee „ Mohrenköpfle“ drüber.
Angelika Bauer, Listenplatz 9